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Fliegen in die Flucht schlagen

Quelle: landwirt.com

Fliegen und Mücken sind nicht nur lästig, sie können auch Krankheiten übertragen. Vor allem Weidetiere sollten zuverlässig vor Fliegen geschützt werden.

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Gestern hat Bella gekalbt. Ein gesundes Kuhkalb. Die Geburt verlief problemlos, aber beim ersten Melken traf es Maria wie ein Blitz: Schon wieder ein kaputtes Viertel bei einer Jungkuh, aus dem sich nur dicke Flocken melken lassen. Der Tierarzt rät der Bäuerin, ihre Kalbinnen gegen Fliegen zu schützen, da Mücken auf der Weide die Euter infizieren können. Aber welches Mittel kommt in Frage? Wir haben uns umgehört.

Weidetiere vor Fliegen schützen 

Auf der Weide werden Fliegen und Mücken vor allem an windstillen Tagen zum Problem. In den Kuhfladen und an Tränkestellen vermehren sich die Plagegeister und befallen dann die weidenden Tiere. Auf zahlreichen Almbetrieben werden Fliegen mit sogenannten Ohrclips bekämpft. Das Insektizid ist hierbei auf einem weichen Kunststoff aufgetragen und wird entweder mit der Ohrmarkenzange eingezogen, oder an die bestehende Ohrmarke angehängt. Da die Clips laut Hersteller rund fünf Monate wirken, müssen die Tiere während der Almsaison nicht eingefangen werden. Die zwei gängigsten Produkte sind in Österreich allerdings nicht registriert. Die Präparate können aber vom Tierarzt als Sonderimport bestellt werden. Auch das Aufgussmittel Bayofly® ist seit mehr als einem Jahr nur mehr als Sonderimport erhältlich. Warum haben so viele Produkte in Österreich keine Zulassung? Darauf antworten die Firmen unisono, dass die Zulassungsverfahren in Österreich sehr aufwändig und teuer seien und der kleine Rindermarkt den enormen Kostenfaktor nicht rechtfertigen würde. Die Aufgussmittel werden mit einem Dosieraufsatz entlang der Rückenlinie der Rinder aufgetragen. Eine Fliegenprophylaxe ist damit unkompliziert möglich, die Behandlung muss allerdings während der Weidesaison drei- bis viermal wiederholt werden. An heißen Tagen ist es besonders wichtig, dass die Tiere in den Schatten gehen können. 

Fliegen rechtzeitig bekämpfen 

Fliegen meiden Zugluft. Deshalb gibt es in gut durchlüfteten Ställen kaum Fliegenprobleme. Wenn Sie Seitenwände öffnen und Ventilatoren installieren, hilft das nicht nur gegen Hitzestress, sondern auch gegen Fliegen. In Ställen mit einem Fliegenproblem gilt es, Brutstätten für Fliegen zu erkennen und zu entfernen. Dicke Mistmatten, Schwimmdecken auf der Gülle, sowie Futterreste unter den Tränken und neben dem Trog bieten den Fliegen ideale Brutorte. Wird die Schwimmschicht aufgerührt, so sterben viele Fliegenlarven ab. Misten Sie die Boxen im Stall regelmäßig aus, dann bringen Sie damit die Fliegenlarven aus dem Stall und werden später weniger Fliegen im Stall haben. Viele Betriebe bekämpfen die Fliegenplage erfolgreich mit Schlupfwespen oder Güllefliegen. Güllefliegen können in Ställen mit Flüssigmist eingesetzt werden. Eine Güllefliegenlarve kann bis zu 20 Stallfliegenlarven aussaugen. Im Gegensatz zur Stallfliege empfinden weder Mensch noch Tier die Güllefliege als lästig, da sie den dunklen Unterflurbereich nicht verlässt. Schlupfwespen eignen sich in Ställen mit Festmist. Sie sind nur wenige Millimeter groß und halten sich ausschließlich im Mist auf. Die Weibchen parasitieren die Puppen der Stallfliegen. Die Nützlingslarven töten dann ihren Wirt ab. Die Nützlinge werden ab Temperaturen um die 18 °C eingesetzt. Den Behälter mit der Schlupfwespenbrut sollten Sie an einem geschützten Platz in der Nähe der Fliegenbrutstätten aufhängen. Bei den Nützlingen gilt ebenso wie bei einer chemischen Bekämpfung als oberstes Prinzip: früh genug anfangen, um eine explosionsartige Vermehrung zu vermeiden. Die Schlupfwespen werden übrigens auch im Haushalt eingesetzt. Diverse Anbieter im Internet preisen die Nützlinge zur Bekämpfung von Kleider- und Lebensmittelmotten an.  

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