17.01.24
Den Wartestall gestalten
Quelle:landwirt.com
Fühlen sich Sauen im Wartestall wohl, herrscht Einklang in der Gruppe. Mit baulichen Maßnahmen und Verständnis für Deine Sauen erhöhst Du den Wohlfühlfaktor im Stall. Die Gruppenhaltung von Sauen erfordert einiges an Wissen hinsichtlich der baulichen Anforderungen an den Wartestall sowie über das Sozial-, Fress- und Ruheverhalten der Tiere. Behalte den Leitsatz im Gedächtnis: Wir wollen das Haltungssystem an unsere Tiere anpassen, nicht die Tiere an die Aufstallung.
Gruppieren von Sauen
Neu- und Umbaumöglichkeiten
Zweiflächenbucht
Bucht mit Fressliegeboxen
Diese Bucht eignet sich für Neu- und Umbauten von Warmställen. Dieser Buchtentyp gliedert sich in Fressbereich und Laufgang. Jedem Tier steht ein Kastenstand zur Verfügung. Schließe die Kastenstände während der Fütterungszeit, damit die Sauen ungestört fressen können. Die Sauen nutzen die Fressstände außerdem als Rückzugsund Liegekojen. Besonders in Selbstfangsystemen können unterlegene Sauen Schutz und Ruhe vor Angreifern finden. Achte auf die Einhaltung der geltenden Abmessungen für Einzelfressstände. Der dahinterliegende Laufgang mit einer Breite von mindestens 1,60 m dient als Bewegungsfläche und kann als Fest- oder Spaltenboden ausgeführt sein.
Bucht mit Auslauf
Auch diese Bucht ist für Neu- und Umbauten geeignet. Fress- und Liegebereich sind ident. Die Fressplätze der Tiere werden durch Fressblenden voneinander getrennt. Eine genaue Einzeltierfütterung ist nur beschränkt möglich und Verdrängungen am Futtertisch sind kaum zu vermeiden. Sie können die Sauberkeit im Stall erhöhen, wenn Du den Fressplatz nach außen in einen überdachten Auslauf verlegen.
Bucht mit Einstreu oder mit eingestreuten Liegenischen
Dieser Buchentyp eignet sich besonders gut als Umbaulösung. Die Sauen werden in bestehenden Kastenständen oder an Trögen gefüttert, die durch Fressblenden unterteilt sind. Eine Fütterung an Abrufstationen eignet sich ebenfalls. Der Fressplatz ist durch eine Stufe gegenüber dem eingestreuten Liegebereich erhöht. In der kalten Jahreszeit finden die Sauen Wärme im eingestreuten Ruhebereich. Der Platzbedarf liegt bei dieser Stallform über den gesetzlichen Mindeststandards. Die Liegefläche sollte 1,00–1,20 m² pro Tier betragen. Der Flächenbedarf für Fütterung und Laufgänge variiert je nach baulicher Anordnung.
Dreiflächenbucht
Trittsicherer Boden
Futterneid vermeiden
Wasser ist als Nahrungsmittel gleich bedeutend wie Futter. Kontrolliere die Durchflussmenge und Wasserqualität in regelmäßigen Abständen. Der Wasserbedarf einer Sau variiert je nach Tragezeit und Temperatur. Niedertragende Sauen trinken 8–12 l/Tier/Tag. Hochtragende Sauen benötigen 10–15 l/ Tier/Tag. Planen Sie eine Tränke pro zehn Tiere ein. Montieren Sie zumindest eine Tränke pro Bucht, wenn weniger als zehn Tiere eingestallt sind.